Urbanes Stadtgrün – Erholungsräume mit Wirkung
Grünanlagen werden in erster Linie als Aufenthaltsräume für die Bürger*innen angelegt, dienen der Erholung und Entspannung und werden als Spiel- und Sportflächen genutzt. Ihr positiver Effekt auf die Gesundheit ist dabei unbestritten.
Gleichzeitig leisten Grünräume einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas: Neben ihrer Wirkung als „Luftreiniger“ tragen sie auch dazu bei, allzu große Hitzebelastungen im Sommer zu vermindern und den Transport kühlerer Luft in den Stadtkörper hinein zu ermöglichen. Bäume sorgen für Beschattung, Tieren wird ein Lebensraum in der Stadt gegeben. Da die Flächen nicht versiegelt sind, wird außerdem die Wasserrückhaltung gefördert. Urbanes Stadtgrün hat also eine zentrale Bedeutung für Mensch und Natur!
In Lemgo liegt die Berücksichtigung von Grünräumen bei Straßen- und Bauleitplanungen und die Umsetzung bereits im Selbstverständnis. Neben flächenmäßig kleineren Stadtgrünanlagen, die Gebäudeeigentümer unter bestimmten Voraussetzungen selbst umsetzen können wie beispielsweise Gartengestaltung, eine Dach- oder Fassadenbegrünung oder die Entsiegelung von Hofflächen (wofür es im Sanierungsgebiet übrigens Fördermittel geben kann, näheres hier) setzt die Stadt Lemgo etliche zum Teil umfangreiche Projekte um.
Aktuelle Projekte sind der Auenpark und der Pocket Park – beide am südlichen Stadteingang von Lemgos Innenstadt – sowie der Innovation Campus.
Wie bei den einzelnen Projekten der Aspekt des urbanen Stadtgrüns in die umfangreichen Planungsprozesse eingeflossen ist, zeigen wir nachfolgend:
Der Auenpark
Durch die Anlage des Auenparks wird die Verbindung vom neugestalteten Langenbrücker Tor bis zur Pagenhelle neu definiert und aufgewertet. Zentraler Punkt am Lindenwall wird der „Bega-Balkon“ sein, eine Plattform mit wunderbarer Aussicht auf den im Zuge des Gewässerausbaus Bega bereits umgestalteten Uferbereich. Ein Naturspielplatz, ein Lesegarten sowie eine Spiel- und Sportwiese im Bereich der ehemaligen Kleingartenanlage an der Bega werden entstehen und stärken die Erholungsfunktion des Auenparks. Verschiedene Sitzgelegenheiten und Fahrradabstellmöglichkeiten gehören selbstverständlich ebenfalls dazu. Die Planungen zum Auenpark berücksichtigen dabei die Hochwasserschutzplanung Bega Aue in besonderem Maße. Der abgestimmte Planungsprozess zwischen der Hochwasserschutzplanung und dem Wettbewerb Auenpark (ehemals Route der Sinne) war beispielhaft – die Bega ist wieder erlebbar, Hochwassergefahren sind gebannt. Alles in allem eine runde Sache, die in ihrer Kombination nach kompletter Umsetzung eine Bereicherung für die Lemgoer*innen sein wird und in den fertiggestellten Bereichen bereits jetzt ist.
Übrigens – im Herzen des Auenparks wird mit dem Erlentreff eine weitere Sport- und Verweilfläche entstehen. In einem Workshop wurden Jugendliche in den Planungsprozess einbezogen und konnten ihre Ideen, Wünsche und Anregungen vorstellen und diskutieren – vieles davon konnte in die Planung einfließen. Ergebnis dieses Beteiligungsverfahrens war der Wunsch nach einem Stadtraum, der Gelegenheit für sportliche Aktivitäten (Boudern, Parcour) gibt und als Treffpunkt („Chillfunktion“ mit Multifunktionalmöbeln) genutzt wird.
Beide Maßnahmen, sowohl Auenpark als auch Erlentreff, werden mit Mitteln der Städtebauförderung gefördert. Für den Hochwasserschutz Bega erhält die Stadt Lemgo Zuwendungen des Landes NRW zur Förderung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen.
Sind Sie neugierig? Auenpark und Erlentreff finden Sie im Download-Bereich.
Der Pocket Park
„Neben dem Hexenbürgermeisterhaus ist ein Pocket Park entstanden.“ Aber was ist denn überhaupt ein Pocket Park? Kurz gesagt ein kleiner, innerstädtischer Raum, der gärtnerisch gestaltet ist – sozusagen ein Mini-Grünraum.
Anstelle des bislang nicht zugänglichen Gartens neben dem Hexenbürgermeisterhaus ist eine ansprechende Fläche mit Sitzgelegenheiten, Pflanzen und Bäumen und Schotter-Rasen entstanden. Neben der Nutzungsmöglichkeit als Treffpunkt oder für kleine Veranstaltungen trägt der Grünraum zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
Die Maßnahme ist aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept ISEK hervorgegangen und wurde vom Land NRW gefördert.
Der Innovation Campus
Der Innovation Campus Lemgo ist REGIONALE 2022 Projekt. Die Umgestaltung des Campusareals ist gefördert aus dem Förderprogramm „Zukunft Stadtgrün“.
Mit der Schaffung von grünen Boulevards für den Fuß – und Radverkehr, durch die Anlage einer Campus Wiese und die Nutzung der natürlichen Tonkuhlen als Retentionsraum für die Regenwasserrückhaltung und Starkregenvorsorge trägt der Campus nicht nur zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität bei, sondern leistet auch einen Beitrag zur Klimafolgenbewältigung. Baumpflanzungen, Beet und Grünräume sind gut für das Stadtklima, die Beschattung vermeidet Hitzeinseln und die Campus Wiese als zentrale Grünfläche trägt zur Durchlüftung und Hitzereduzierung bei. Weiterhin können Starkregenereignisse abgepuffert werden, indem die Wiese aber auch die natürlichen Tonkuhlen Regenwasser zurückhalten und dann gedrosselt in die Bega Auen ableiten.
Aber der Campus und seine „klugen Köpfe“ können noch mehr
Die Vision des Innovation Campus Lemgo ist es „Motor für regionales Wachstum durch digitale Transformation“ zu sein. Er konzentriert erstmals an einem Ort Akteure der kompletten Innovationskette der digitalen Wirtschaft und ist eine internationale Austauschplattform und Nukleus für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen im Themenfeld Smart System Technologies. Der Innovation Campus vernetzt Partner im Dreiklang „Bildung – Forschung – Wirtschaft“ und stärkt Innovationskraft und wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region Ostwestfalen Lippe und darüber hinaus. Dazu trägt auch ein umrahmender städtebaulicher Masterplan bei, der neuartige Strukturen und ein kreatives Milieu schafft.
Informationen zu jetzigem Planungsstand und dem Masterplanprozess finden Sie im Download-Bereich.